Vladimir Dedijer

Prof. Dr. jur. Vladimir Dedijer (1914-1990) war ein enger Kampfgefährte sowie Biograph Titos. Im Kampf gegen Hitlers "Friedenstruppen" (wie sie heute heißen würden) schwer verwundet, überlebte er in einem ägyptischen Krankenhaus. Er war Delegierter Jugoslawiens bei der Pariser Friedenskonferenz 1946, Direktor des staatlichen jugoslawischen Informationsdienstes, Generalsekretär für Internationale Beziehungen des Zentralkomitees der jugoslawischen KP, Delegierter Jugoslawiens bei der UN. Seit 1953 Professor für Zeitgeschichte an der Universität Belgrad, später Gastprofessor u. a. an den Universitäten Michigan, Harvard, Stanford, Princeton, Yale, Paris (Sorbonne), Manchester und Stockholm sowie Mitglied der Serbischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Belgrad. Dedijer führte zusammen mit Jean-Paul Sartre den Vorsitz des 1. Internationalen Russell-Tribunals über den Völkermord der USA in Vietnam und war 1973-76 Vizepräsident des 2. Russell-Tribunals gegen Menschenrechtsverletzungen in Südamerika. In der BRD wurde er vor allem als Präsident des 3. Russell-Tribunals bekannt, das 1978/79 unter seinem Vorsitz die Verfassungsbrüche der Regierung Brandt ("Berufsverbote") untersuchte und verurteilte (siehe dazu: Histor, mit einem Vorwort Dedijers). 1984 und 1986 war er Verfasser der berühmt gewordenen Offenen Briefe an den Papst. Das bei Ahriman erschienene Buch Jasenovac - das jugoslawische Auschwitz und der Vatikan ist sein letztes großes Werk.

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