Salman Rushdie

Portrait eines Dichters

Peter Priskil


Aktuell wie vor 33 Jahren:
Die erste kritische Würdigung von Salman Rushdie!
Selbst das ZDF kam damals nicht daran vorbei.


Aus dem AHRIMAN-Archiv:
Buchmesse '89

Der wichtigste Autor fehlt

Anläßlich des feigen Rückziehers des Verlagskonsortiums davor, die angekündigte und längst überfällige Übersetzung Salman Rushdies "Satanischer Verse" zur diesjährigen Buchmesse herauszubringen, angesichts also dieses opportunistischen Kotaus vor den religiösen Fanatikern hat der Freiburger AHRIMAN-Verlag folgendes Flugblatt auf der Buchmesse verteilt:

Zum Flugblatt als PDF


1989, in dem Jahr, in welchem Khomeini zur Ermordung Salman Rushdies aufrief, veröffentlichten wir die bis heute einzige deutschsprachige Untersuchung über den vom Islam gejagten, vom Westen verratenen Dichter. Peter Priskil stellt in seiner literaturwissenschaftlichen Analyse heraus, warum Rushdie von religiösen Fanatikern mit dem Tod bedroht wird. Die Studie belegt, daß mit der Verfolgung des Dichters die letzten Überreste der Französischen Revolution liquidiert und altbekannte Zustände eingeführt werden sollen: die Zeit der Ketzerprozesse und Scheiterhaufen, das klassische Mittelalter, in der die Religion das Sagen hat und auf Vernunftgebrauch die Todesstrafe steht.

Daß sich diese menschenfeindlichen Zustände auch in Deutschland schon wieder fest etabliert haben, zeigte sich in aller Deutlichkeit auf der Frankfurter Buchmesse 1989. Während der Ahriman-Verlag Dr. Priskils Portrait des Dichters vorstellte, mußte er (in einem an die Messebesucher verteilten Flugblatt) bemerken: »Der wichtigste Autor fehlt.« Denn sich feige vor der Macht der Ayatollahs beugend, hatte sich in der BRD kein Verleger gefunden, der die ›Satanischen Verse‹ in deutscher Sprache dem Publikum rechtzeitig zugänglich gemacht hätte.

Eine Podiumsdiskussion zum Thema – veranstaltet vom Internationalen Solidaritätskomitee für Salman Rushdie – wurde, auf daß sie möglichst unbemerkt bleibe, in ein Hinterstübchen des Messegeländes verlegt und nur äußerst spärlich angekündigt. Neben Peter Priskil saßen unter anderem der damals noch Grüne Otto Schily, der Verleger Klaus Wagenbach und der im Exil lebende iranische Schriftsteller Bahman Nirumand auf dem Podium. Dr. Priskil legte – sehr zum Ärger der anderen Teilnehmer – während der vom Fernsehen aufgezeichneten Diskussion klar und unmißverständlich dar, was von der seitens der Politiker und Verleger gezeigten ›Solidarität‹ mit Rushdie zu halten ist (so weigerte sich beispielsweise Schily, den Fall Rushdie im Bundestag zur Sprache zu bringen).
Verblüffend, zumindest für denjenigen, der Illusionen bezüglich einer freien Presse hegte, war das, was anschließend in der Sendung ›Aspekte‹ des bei der Diskussion anwesenden ZDF zu sehen war: Der wichtigste Redner fehlte. Die unbequemen Beiträge Priskils waren aus dem Filmstreifen herausgeschnitten.



Inhalt

  • Einleitung
  • Kurzbiographie und Werkübersicht
  • Die Groteske – Stilform und Geisteshaltung
  • Helden und Handlung
    • Die ›Satanischen Verse‹ – ein Exkurs
  • Der Dichter und die Religion
  • Der Dichter und die Barbaren
  • Anhang: Der Fall Rushdie und die Feigheit des Westens

»... lediglich der Ahriman-Verlag aus Freiburg hat den Mut, ein Portrait Rushdies vorzulegen.«
ZDF in ›heute‹, 10.10.89

»Ein ganzes Kapitel ist den ›Satanischen Versen‹ gewidmet, vor denen schon manch ein geschulter Rezensent hilflos die Waffen gestreckt hat, weil er sich im Gestrüpp der Träume und Anspielungen nicht zurechtfand ... Der Roman gewinnt ohne Zweifel durch die Erläuterungen; es lohnt sich, ihn danach ein zweites Mal zu lesen.«
d' Letzeburger Land, Luxemburg

»Wertvolle Informationen zu Rushdies Biographie, literarischem Standort (›Die Groteske – Stilform und Geisteshaltung‹) und den wesentlichen Motiven seiner Werke, unter besonderer Berücksichtigung der ›Satanischen Verse‹ ... Wer nach der Lektüre von Rushdies ›Satanischen Versen‹ gerne etwas mehr über den Dichter und sein Werk erfahren möchte, dem empfiehlt sich gewissermaßen als Buch zum Buch Peter Priskils ›Salman Rushdie – Portrait eines Dichters‹.«
Badische Zeitung, Freiburg

Dr. Peter Priskil ist Historiker und Literatur­wissenschaftler in Freiburg. Langjährige Tätigkeit als Lektor und Übersetzer in einem wissenschaftlichen Verlag mit den Schwerpunkten Mediävistik und paläolithische Kunst. Seit den Aggressionen der USA ab 1992 mehrere Aufenthalte im Irak und im ehemaligen Jugoslawien. Einen weiteren Schwerpunkt seines Schaffens bildet die Anwendung der unverfälschten Psychoanalyse auf verschiedene Gebiete der sogenannten Geisteswissenschaften. Gemeinsam mit Fritz Erik Hoevels ist er Herausgeber von "System ubw. Zeitschrift für klassische Psychoanalyse".



Flugschrift Nr. 4
Peter Priskil
Salman Rushdie
Portrait eines Dichters
110 S., 2 Abb., 1 Faks., 3. erw. Aufl.
EUR 5,-
ISBN: 978-3-922774-28-0
(ISBN-10: 3-922774-28-8)
Erschienen 1989

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