Wie unrecht hatte Marx wirklich?
Band 1: Gesellschaft und Wirtschaft
Nach der Vernichtung des »Ostblocks« durch atomare Umzingelung und eigene Mängel wurde Marx öffentlich nur angepöbelt; mit der seither eingetretenen ungefähren Halbierung des Lebensstandards im klassischen Westblock will man seinen Namen wieder eher hören. Aber ist seine Lehre im Kern nun stichhaltig oder nicht, »veraltet« oder mit den seriösen Teilen der modernen Wissenschaft vorzüglich vereinbar, wenn auch stellenweise präzisierungsbedürftig? Ohne das Schielen auf Staatsposten und vorgegebene Mehrheiten läßt sich diese Frage durchaus sachlich beantworten, in Hoevels' neuem Werk besonders unerschrocken.
Inhalt
- Vorwort zur 2. Auflage
- Einführung
- Der verschrieene »Marxismus«
- Marx und die Ehestreitstrukturen
- Biochemie der Freiheit
- Biologie des Unrechts
- Etwas Persönliches von Marx und Engels
- Die Ideologie
- Herrschaft und Memselektion
- Ideologie und kognitive Dissonanzreduktion
- Sinn und Unsinn der »Widerspiegelung«
- Die Herrschaft und ihre Basis
- Klassen und Klassenkampf
- Klassenkampf und Krieg
- Der sogenannte Fortschritt
- Die sogenannte Wirtschaftstheorie
- Doch noch etwas über Ware und Markt, Wert und Mehrwert
- Der Krieg gegen die Werttheorie
- Geld und Kapital
- Mehrprodukt und Klassenherrschaft
- Der Kapitalismus und die Sklavenhaltergesellschaft
- Ein marginalisiertes Ideologem unter der Lupe
- Kapital und Kapitalismus
- Arbeit, Arbeitsteilung und Entfremdung
- Heißer Brei Geburtenkontrolle – Marx und Malthus
- Kapitalherrschaft und Geburtenkontrolle – die unterschätzte Modernität von Marx
- Die Arbeiterbewegung als ökonomischer Faktor
- Die Ökoanalyse und die Arbeiterbewegung
- Vom Kapitalismus zum Monopolismus
- Nachspann: Das Mehrprodukt und die Vernunft
- Anhang: Noch einmal: Marx und Malthus
- Literaturverzeichnis
- Personenregister
- Besprochene Stellen aus MEW
(p 618 sq.)
So wenig lebenswert das Leben von Königinnen wie Arbeiterinnen in unmetaphorischen Insektenstaaten ist, so märchenhaft pfundig kann und wird es das für alle Monopolisten und deren bevorzugte, aber funktionsgebunden notwendig verbrecherische Diener sein bzw. ist es schon, aber ganz und gar nicht für den Rest; der zweite Fehlstart der Menschheit nach der vorübergehend hoffnungsvollen Antike Europas, vielleicht auch ein paar anderen ebenso düster abgestürzten Ansätzen anderswo, walzt ihr Leben platt, zwängt sie gemäß den offen verkündeten Zielen der schon erwähnten »Rockefeller-Stiftung« in 20m2-Wohnungen, nachdem ihnen die manchmal zusammengesparten eigenen abgenommen wurden, läßt sie dort vor kleinen oder größeren Bildschirmen verblöden, raubt ihnen das Fleisch vom Teller, die Butter vom Brot, das Benzin aus dem Tank und das Gas aus der Leitung und läßt sie schließlich so »gesund« leben wie die erbärmlichsten Neolithiker, da die drastische Verkürzung ihres öden Lebens durch Frieren und »biologische« Fraßernährung sie vor Alterskrankheiten bewahrt. All dies folgt aus dem unvermeidlichen »tendenziellen Fall der Profitrate« bzw. dessen Triebkräften.
Erinnern wir uns nun daran, daß die wichtigste davon die Steigerung der Produktivkräfte gewesen war. Sie konnte sich in erhöhter Produktivität äußern, solange die Erschöpfung der Rohstoffe, welche keine Erfindung herbeizaubern, eben »produzieren« kann, dieser Tendenz keine Grenze setzte bzw. sie nicht umkehrte. (...)
Dr. Fritz Erik Hoevels studierte Psychologie, Altphilologie und Literaturwissenschaft in Freiburg i. Br., wo er als niedergelassener Psychoanalytiker tätig war. 1983 trat er durch sein Buch »Marxismus, Psychoanalyse, Politik« hervor, das einiges Aufsehen erregte. Näheres über seine öffentliche Tätigkeit, die ihn bis heute zu einer hochbesetzten Haßfigur der Kirchen, ihrer Trommler und Sympathisanten gemacht hat, findet sich in der historisch aufschlußreichen Dokumentensammlung »30 Jahre Ketzer«. Seine Untersuchung über den Beitrag Wilhelm Reichs zur Psychoanalyse – bevor dieser wohl fähigste Schüler Freuds unter dem Druck seiner vielen Verfolger geistig zusammenbrach – dürfte als Standardwerk zum Thema gelten. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Anwendung der Psychoanalyse (Therapie, Literatur, kollektive Phantasien, besonders der Religion) sowie zu Zeitfragen. Hoevels ist ferner Begründer und Mitherausgeber der Zeitschrift »System ubw – Zeitschrift für klassische Psychoanalyse«. Er ist deutscher Herausgeber der wichtigsten Werke des englischen Althistorikers Hyam Maccoby (der nüchterner und treffender als jeder andere die Entstehung des Christentums enträtselte). Seine zwei Bände »Wie unrecht hatte Marx wirklich?« können in ihrer analytischen Tiefe und Schärfe als neue Maßstäbe setzendes Grundlagenwerk gelten.
Fritz Erik Hoevels:
Wie unrecht hatte Marx wirklich?
Band 1: Gesellschaft und Wirtschaft
2. verb. u. erw. Auflage
Erschienen im März 2023
Gebundene Ausgabe, 718 Seiten
36,50 EUR
ISBN 978-3-89484-846-0