Uncle Sam's erster Kolonialkrieg in der Alten Welt
Die Schändung und Knechtung des Irak
Übersetzt, herausgegeben und mit einem Geleitwort von Beate Mittmann und Peter Priskil
Der US-amerikanische Autor Jeff Archer berichtet aus dem Auge des imperialistischen Taifuns über die planmäßige Zerstörung des Irak und die massenhafte Ermordung seiner Bewohner – ein Verbrechen, das längst Auschwitz-Dimensionen erreicht hat, aber bis heute straflos geblieben ist. Zumal für die deutschen Leser ist die Lektüre dieses Buches äußerst lehrreich, zeigt es doch, daß die amerikanische Öffentlichkeit genauso systematisch belogen wird wie die Bevölkerung Europas. Unbestechlich und minutiös seziert der Verfasser die gängigen Propagandalügen von den phantasierten Morden an kuwaitischen Brutkastenbabys – es ist die moderne Entsprechung zu den judenfeindlichen Ritualmord-Legenden des Mittelalters – bis hin zu den kleinen, schon fast alltäglich anmutenden medialen Niederträchtigkeiten, die dieses Mega-Verbrechen in der Summe erst ermöglichten. Jeff Archer verfährt hier so konsequent wie sein berühmter Landsmann, der Satiriker und Antiimperialist Mark Twain, der die Lügenpresse seiner Zeit ebenfalls schonungslos bloßstellte.
Inhalt
- Geleitwort der Herausgeber
- Vorwort
- Der Sturm
- Die Anatomie eines Massakers
- »Der iranische Schlamassel«
- Kameltreiber und Sandneger
- Was hatte April Glaspie versprochen?
- Die verschlossene Tür
- Widerspruch unerwünscht
- Knechtschaft ohne Ende
- »Scheiße, wohin man auch blickte«
- Amerikas bestgehütetes Geheimnis
- Saddam überlistet Schwarzkopf
- Das Embargo
- Wie Phönix aus der Asche
- Schießpulver aus Weizen
- Schmutzige Tricks mit Geld
- Bushs letztes Gefecht
- Somalia und der Irak: Die gleiche Strategie
- Der vergessene »Tag der Niedertracht«
- Eine nicht erwiderte Geste guten Willens
- Angeschmiert!
- Schieb’s auf die Bullen!
- Die vergessenen Jahre
- Besetzung und Widerstand
- Der Schlächter von Bagdad
- Die Crazies übernehmen die Macht
- »Curveball« und die Lastwagen
- Und die USA schwangen ihr todbringendes Schwert wider den Irak
- Bushs Pudel
- Der Zweck heiligt die Mittel
- »Rope-a-Bush«
- Verstrahlt sie, bis sie leuchten
- Schätzungen auf der Grundlage von Schätzungen
- Verdammt, das ist doch eh nur der Irak!
- Frauen und Schwule zählen nicht
- Saddam Husseins größtes Vermächtnis:
Die Zeit von Dezember 2003 bis Dezember 2006
- Nachwort
- Anhang I
Die Vergewaltigung der Wahrheit (von Jeff Archer) - Anhang II
Niederschrift des Gesprächs zwischen Saddam Hussein und der
US-amerikanischen Botschafterin im Irak, April Glaspie,
bei ihrem Treffen am 25. Juli 1990 - Anhang III
Interview mit Salah al-Mukhtar, ehemaliger Botschafter des Irak
in Indien und Vietnam, September 2005 (von Jeff Archer) - Anhang IV
Auszüge aus dem Dokument »Marine Corps Historical Publication/
Fleet Marine Force Reference Publication (FMFRP) 3-203« - Anhang V
Der Irak im Spiegel der Protokolle - Anhang VI
Interview mit Dr. Curtis Doebbler, einem der Anwälte von Präsident
Saddam Hussein (von Jeff Archer) - Anhang VII
Das Schicksal der unter US-Besatzung im Gefängnis Abu Ghraib
eingekerkerten Iraker - Anhang VIII
Briefe des irakischen Präsidenten Saddam Hussein und des
Leitenden Direktors der Irakischen Altertumsverwaltung,
Dr. Muayad Said Damerji, an Beate Mittmann und Peter Priskil - Anhang IX
Das Rätsel der ISIS (von Fritz Erik Hoevels) - Anhang X
Geschichtsfälschung in statu nascendi - Literatur- und Quellenverzeichnis
- Personenregister
Videoausschnitt der Diskussionsveranstaltung zum Buch
in Karlsruhe am 21. März 2015
Dieses Video bekamen wir auf einer internationalen Konferenz von einem Iraker, der es im Netz gefunden hatte und seinem Ekel kaum Worte verleihen konnte. Nichts wünscht er sich mehr als eine Bestrafung dieser leider namenlosen US-Kriegsverbrecher. Normalerweise bleiben Informationen über solche Verbrechen innerhalb der Mauern eines Gefängnisses oder Konzentrationslagers und dringen fast nie nach außen oder sogar über die Landesgrenzen des im Wortsinns vergewaltigten Iraks. Mit diesem Dokument hat man nun die Gelegenheit, auschwitzwürdige US-Folterschergen sich freimütig über ihre Verbrechen unterhalten zu sehen und hören, was selbst aus Nazi-Deutschland nur in den seltensten Fällen dokumentiert ist. Ort und Datum des Videos sind unbekannt, es muß jedoch nach dem Jahr 2004 gedreht worden sein, der Tatort ist das Bagdader US-KZ Abu Ghraib.
Jeff Archer lebt heute in San Diego (Kalifornien). Er schildert in seinem Buch, welche Umstände die ersten Zweifel an der offiziellen Version der Ereignisse im Irak in ihm aufkeimen ließen, und wie er den Lügen, welche die US-Verbrechen rechtfertigen bzw. verschleiern sollten, auf die Schliche kam. Als Atheist und Aktivist der US-amerikanischen Friedensbewegung verfügt er über die hierfür erforderliche Unerschrockenheit, Integrität und geistige Beweglichkeit. Von 1975 bis 1983 hielt sich Jeff Archer in den Niederlanden und in Westdeutschland auf; mit den europäischen Verhältnissen und Befindlichkeiten ist er demnach vertraut. Eines wird man ihm indessen schwerlich unterstellen können: den bei standhaftem Antiimperialismus ameisenemsig bemühten "Antiamerikanismus". Denn der US-Bürger Jeff Archer hat nichts gegen sich selbst, wohl aber gegen die ihm vorgesetzten Regierungen, sei es in Gestalt eines Elefanten oder eines Esels.
Jeff Archer
Uncle Sam’s erster Kolonialkrieg in der Alten Welt
Die Schändung und Knechtung des Irak
Übersetzt, herausgegeben und mit einem Geleitwort
von Beate Mittmann und Peter Priskil
496 S.
EUR 24,80
ISBN: 978-3-89484-825-5
Erschienen 2015