Die Wahrheit
Autobiographie des "Grand Chef" der Roten Kapelle
Leopold Trepper war der »Grand Chef« der Roten Kapelle, der bedeutendsten antifaschistischen Nachrichtendienstorganisation während des Zweiten Weltkriegs. Den Kern seiner Autobiographie bildet der spannende Bericht über den Aufbau, die Tarnung und die Erfolge dieses über ganz Westeuropa verzweigten Netzes, das der faschistischen Führung wichtigste militärische Geheimnisse entreißen konnte. Er schildert aber auch das Martyrium so vieler Widerstandskämpfer aus den Reihen dieser Organisation, die für die westdeutsche Geschichtsschreibung einfach nicht existiert haben sollen. Doch die Leitung der Roten Kapelle stellt nur eine Station seines Kampfes in der kommunistischen Bewegung dar, der ihn als lebenslangen Anhänger der Oktoberrevolution in Palästina in die Haft der Engländer, in Paris in die Kerker der Gestapo, in Moskau in die Gefängnisse Stalins brachte. Leopold Treppers Autobiographie ist von der ersten bis zur letzten Zeile eine Aufforderung zum Widerstand gegen jede Form von Anpassungsdruck und Unterdrückung.
Inhalt
- Vorwort des Verlags
- Danksagung
- Vorwort
- Vorwort zur deutschen Ausgabe
- Erster Teil: Lehrjahre
- Zwei Bilder
- Nowy Targ
- Palästina
- Frankreich
- Endlich in Moskau
- Auge in Auge mit der Wirklichkeit
- Angst
- Judenverfolgung
- Mordanschlag auf die Rote Armee
- Das Schokoladenhaus
- Auf der Suche nach Fantomas
- Ursprung einer Legende
- Zweiter Teil: Die Rote Kapelle
- Die Geburt der Kapelle
- The Foreign Excellent Trench-Coat
- Die große Illusion
- Im Kampf
- Die ersten Takte
- Im Herzen des Reiches
- Die feste Überzeugung des obersten Chefs
- Die Kapelle spielt
- Fernand Pauriol
- Mein Doppelleben
- Rue des Atrébates 101
- Die Fehler der Zentrale
- Das Sonderkommando auf unseren Spuren
- Also, Monsieur Otto
- Das »Große Spiel«
- Sechs Schlappen für Karl Giering
- Die scharze Serie
- Ein Sonderhäftling
- »Bald kommt die Rache«
- Vier Treffs mit Juliette
- Die Hölle von Breendonk
- Die Zentrale ergreift die Initiative
- Das Sonderkommando geht in die Falle
- Der Henker von Prag
- »Der Grand Chef ist geflüchtet!«
- In Bedrängnis: Duell mit der Gestapo
- Gesucht von allen Polizeidienststellen
- Das Sonderkommando unter Aufsicht
- Die Henker haben ihre Spuren hinterlassen
- Dritter Teil: Die Rückkehr
- Eine seltsame Reise
- Lubjanka
- Lefortowo
- Das Haus der lebenden Leichname
- Geschichtsunterricht
- Merkwürdige Begegnungen in den Gefängnissen Stalins
- Frei!
- Rückkehr nach Warschau
- Der letzte Kampf
- Die deutsche Gruppe der Roten Kapelle
Nachwort zur deutschen Ausgabe von Rudolf Radler - Anhang
- Personenverzeichnis
»Mit der Neuauflage dieses Buches ist es ein weiteres Mal gelungen, linke Geschichtsschreibung zu verbreiten und damit gegen das Vergessen und Umlügen [zu richten].«
Antifaschistische Nachrichten Saar
Leopold Trepper (Pseudonyme: Leiba Domb, Jean Gilbert, Adam Mikler, Otto, "Grand Chef"), geb.1904 in der galizischen Kleinstadt Neumarkt (heute: Nowy Targ) war als Jugendlicher Funktionär der zionistischen Jugendorganisation Haschomer Hazaïr und strebte als begeisterter Anhänger der Oktoberrevolution eine enge Zusammenarbeit mit der polnischen KP an. 1924 Auswanderung nach Palästina, wo er an der Gründung der proarabisch orientierten kommunistischen Gruppe Ischud beteiligt war; Ziel war die Schaffung einer Einheitsfront von Juden und Arabern gegen die englische Besatzungsmacht. Seit 1925 Mitglied der KP Palästinas, wurde Trepper seit 1927 mehrmals von den englischen Kolonialbehörden verhaftet und 1929 schließlich ausgewiesen; anschließend Aufenthalte in Frankreich und der Sowjetunion. 1938 baute Leopold Trepper in Brüssel die Zentrale der antifaschistischen Geheimdienstorganisation Rote Kapelle auf (Tarnfirmen: The Foreign Excellent Trench-Coat, später Simexco und Simex), die die sowjetische Führung über die deutschen Kriegsvorbereitungen und insb. über den deutschen Angriffsplan 1941 informierte. Am 24. November 1942 wurde er in Paris von der Gestapo verhaftet, konnte aber im September 1943 fliehen. Nach dem Krieg Rückkehr in die Sowjetunion, dort aufgrund erfundener Beschuldigungen Verhaftung und Inhaftierung bis zu Stalins Tod. 1973 emigrierte Trepper nach Israel, wo er seine Autobiographie abschloß und dazu äußerte: "Heute – endlich – habe ich nichts mehr zu verbergen; heute will ich nur noch das eine: über die fünfzig Jahre meines politischen Kampfes die Wahrheit sagen. Hier ist sie, die Wahrheit..." Trepper starb am 19.01.1982 in Jerusalem.
Reihe: Unerwünschte Bücher zum Faschismus Nr. 9
Leopold Trepper
Die Wahrheit
Autobiographie des »Grand Chef« der Roten Kapelle
435 S., 61 Abb., 26 Faks., 1 Schaubild
mit Personenverzeichnis
EUR 24,-
ISBN: 978-3-89484-554-4
(ISBN-10: 3-89484-554-6)
Erschienen 1995