Jasenovac – Das jugoslawische Auschwitz und der Vatikan
Mit einem Vorwort von Alexander Dorin
Vladimir Dedijer, Kampfgefährte und Biograph Titos, Mitglied der Serbischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Belgrad, Belgrader Professor für Zeitgeschichte und Gastprofessor u.a. an den Universitäten Michigan, Harvard, Stanford, Princeton, Yale, Paris (Sorbonne), Manchester und Stockholm, wurde in der BRD vor allem als Präsident des Russell-Tribunals bekannt, das 1978/79 unter seinem Vorsitz die westdeutschen Berufsverbote verurteilte. In diesem Buch, seinem letzten großen Werk, legt er umfassend und erstmalig für Europa Dokumentationsmaterial über das bis dahin unbekannteste Massenverbrechen während des Zweiten Weltkriegs vor: die Ausrottung von 800.000 orthodoxen Serben durch Handlanger der katholischen Kirche. Unglaublich, aber bewiesen. Ein Tabuthema, über das zu schreiben sich bisher erst Karlheinz Deschner traute. Was Exilkroaten-Terror und Nachkriegsgeschichtsfälschung bislang verhindern konnten: hier ist es endlich wieder zugänglich.
Inhalt
- Über den Autor
- Vorwort von Peter Priskil zur 7. Auflage
- Vorwort von Alexander Dorin zur 6. Auflage
- Vorwort von Fritz Erik Hoevels zur 5. Auflage
- Vorwort des Autors
- Der Balkan als Bollwerk gegen die Orthodoxie
- Massaker unter Andersgläubigen im »Reich Gottes«
- Das Todeslager Jasenovac
- Die Haltung des Papstes zu den Massakern
- Die Treue des Papstes zu den Ustaschen auch nach dem Zusammenbruch des NDH
- Die Ungedenkstätte von Peter Priskil
- Anhang
- Übersichtskarte
- Materialanhang
- Aktueller Anhang
Aus der Einleitung des Herausgebers:
"... im katholischen Kroatien, dem 'Reich Gottes', wurden alle, die nicht dem katholischen Glauben angehörten - in der Mehrheit orthodoxe Serben - gezwungen, zum Katholizismus zu konvertieren. Diejenigen, die sich weigerten - wie aber auch zahlreiche bereits Konvertierte - wurden ermordet, meist nach langen Folterungen, wobei das Abschneiden von Nase, Ohr oder anderen Körperteilen bzw. das Ausstechen der Augen an der Tagesordnung war. Man schnitt Kinder aus dem Leib der Schwangeren und köpfte sie anschließend, zerstückelte Menschen vor den Augen naher Angehöriger, ließ diese das dabei verspritzende Blut sogar noch mit einer Schüssel auffangen etc., um nur einige wenige Grausamkeiten als Beispiele aufzuführen. Diese Metzeleien nahmen solche Ausmaße an, daß sogar deutsche Nazis, die diesbezüglich auch nicht gerade zartbesaitet waren, protestierten.
Ist schon diese geschichtliche Tatsache in unseren Breiten wenig bekannt, so entzieht sich ein anderer Fakt völlig der Kenntnis: die maßgebliche Beteiligung des Vatikans an diesen Massakern."
»Um dem Vatikan das Eingeständnis zu erleichtern und die fehlenden Eintragungen in die Geschichtsbücher nachzuholen, hat der Ahriman-Verlag jetzt diese Dokumentensammlung über den Serben-Holocaust vorgelegt, die den Schuldanteil des katholischen Klerus und der vatikanischen Hierarchie bis hinauf zu Pius belegt.«
Die Zeit
»'Unerwünschte Bücher zum Faschismus', von denen hier Band 1 vorliegt, gäbe es noch viele zu schreiben, wenige werden aber ebensoviel Sprengstoff enthalten wie dieses ... Eine Chronik des Grauens, akribisch mit Dokumenten belegt.«
ORF, Dr. Peter Huemer
»Über die Greueltaten der Ustascha schrieb der Tito-Biograph Vladimir Dedijer 1988 ein Buch. Es brach in Jugoslawien erstmals mit einem Tabu ...«
Der Spiegel
Prof. Dr. jur. Vladimir Dedijer (1914-1990) war ein enger Kampfgefährte sowie Biograph Titos. Im Kampf gegen Hitlers "Friedenstruppen" (wie sie heute heißen würden) schwer verwundet, überlebte er in einem ägyptischen Krankenhaus. Er war Delegierter Jugoslawiens bei der Pariser Friedenskonferenz 1946, Direktor des staatlichen jugoslawischen Informationsdienstes, Generalsekretär für Internationale Beziehungen des Zentralkomitees der jugoslawischen KP, Delegierter Jugoslawiens bei der UN. Seit 1953 Professor für Zeitgeschichte an der Universität Belgrad, später Gastprofessor u. a. an den Universitäten Michigan, Harvard, Stanford, Princeton, Yale, Paris (Sorbonne), Manchester und Stockholm sowie Mitglied der Serbischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Belgrad. Dedijer führte zusammen mit Jean-Paul Sartre den Vorsitz des 1. Internationalen Russell-Tribunals über den Völkermord der USA in Vietnam und war 1973-76 Vizepräsident des 2. Russell-Tribunals gegen Menschenrechtsverletzungen in Südamerika. In der BRD wurde er vor allem als Präsident des 3. Russell-Tribunals bekannt, das 1978/79 unter seinem Vorsitz die Verfassungsbrüche der Regierung Brandt ("Berufsverbote") untersuchte und verurteilte (siehe dazu: Histor, mit einem Vorwort Dedijers). 1984 und 1986 war er Verfasser der berühmt gewordenen Offenen Briefe an den Papst. Das bei Ahriman erschienene Buch Jasenovac - das jugoslawische Auschwitz und der Vatikan ist sein letztes großes Werk.
Reihe: Unerwünschte Bücher zum Faschismus Nr. 1
Vladimir Dedijer
Jasenovac – Das jugoslawische Auschwitz und der Vatikan
7. erweiterte Auflage, 418 S., 150 Abb., 24 Faks.
Mit einem Vorwort von Alexander Dorin und Peter Priskil
EUR 19,80
ISBN: 978-3-922774-06-8
(ISBN-10: 3-922774-06-7)
1. Auflage 1988, 7. Auflage 2024